Die Leichte Linie
sind die ursprünglichen Legewachteln, wie sie viele Jahrzehnte nur für die
Eierproduktion gezüchtet wurden. Bis vor einiger Zeit wurden sie vor allem in Instituten
gehalten, da sie wenig Platz und Futter benötigen. So lassen sich mit ihnen Versuche
machen, die mit wenig Aufwand Schlussfolgerungen für andere Hühnervögel erlauben. Diese
Wachteln sind nur etwa 50 % schwerer als die Japanischen Wildwachteln. Sie sind von Natur
aus wie alle nicht überzüchteten Rassen gesund, vermehrungsfreudig, leistungsfähig und sparsam im Futterverbrauch. Die Eier
sind mit etwa 11 bis 12 g unwesentlich leichter als die der heutigen Legewachteln. Dazu
kommt eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber nicht ganz optimaler Versorgung im
weitesten Sinne. Sie legen auch noch, wenn die schwereren Rassen versagen sollten. Für
unerfahrene Anfänger und vornehmlich nur an Wachteleiern interessierte Hobbyhalter und
-züchter sind sie eine überlegenswerte Alternative. Besonders als Nebenbesatz in
Volierenhaltung macht sich ihr geringer Futterbedarf durch wesentlich geringere
Verschmutzung ihrer Unterkunft bemerkbar. In der Hobbywachtelzucht ist aus dieser Leichten
Linie in den 1970er Jahren in den USA eine Rasse gezüchtet worden, die unter den Namen Italian Golden Speckled und anderen Bezeichnungen bekannt geworden ist. Das erklärte
Zuchtziel war neben einer gewissen Zutraulichkeit, einer hohen Eierleistung, einem
attraktiven Aussehen ein hohes Schlupfergebnis bei Kunstbrut. Gezüchtet wurden sie nur in
einem Farbschlag, der genetisch gesehen den Goldsprenkeln der Legewachteln entspricht,
aber in der reinerbigen Variante, also Goldene. Auch in Deutschland gibt es wieder
Interessenten für diese Linie, sie wird dann auch Goldener Vielleger
genannt. Diese Vielleger (sie werden auch in anderen Farbschlägen gezüchtet) haben
einen kleinen Liebhaberstamm, der sich auch aus Wachtelhaltern zusammensetzt, die ihre
Lieblinge am Ende deren Daseins sowieso nicht auf dem Teller gebraten sehen möchten.
Nicht zu intensiv gehalten, können sie mehrere Jahre alt werden und immer noch Eier
legen. Erste Erfahrungswerte
Im Laufe der
7. Lebenswoche begannen die Hennen zu legen. Drei Wochen danach mit Beginn der
Bruteierphase wogen die Eier im Durchschnitt 11,1 g, drei Wochen später 12,2 g.
Daraus lässt sich ein durchschnittliches Eigewicht von 11 bis 12 g ableiten. Die
Legeleistung lag während des ersten Monates der Bruteierproduktion bei 95,2 %. Der
Eiweißbedarf im Futter liegt etwas niedriger als bei den Lege- und Fleischwachteln. Das
Futter wurde auf etwa 18 % Rohprotein eingestellt. Zu Beginn der Legeperiode ist es
sinnvoll, das für die 2. Hälfte der Aufzucht (4. bis 6. Woche) für Wachteln allgemein
empfohlene Futtergemisch in Form von Legemehl oder -pellets mit 17 % Rohprotein weiterhin
anzubieten und erst mit Beginn des Bruteiersammelns das Eiweißangebot leicht zu erhöhen.
Natürlich ist es jedem freigestellt, andere Futtermittel aus der gesamten Palette
anzubieten. Zur Zucht ist es immer sinnvoll, auch eine Komponente mit tierischem Eiweiß
aufzunehmen (auch hierzu gibt es Vorschläge bei den Japanischen Mast- und
Legewachteln/Fütterung). Befruchtung und Brutergebnis werden dadurch positiv
beeinflusst.
Interessante
Angaben zu dieser leichten Linie sind auch aus dem Kapitel Futterverbrauch
zu erkennen. Dort sind auch die unterschiedlichen Ansprüche und Leistungen der Rassen zu
erkennen. Es ist auch zu erkennen, dass die Gewichte nicht mehr den
ursprünglichen Gewichten von 110 g beim Hahn, 140 g bei der Henne
entsprechen. Sie unterscheiden sich aber deutlich von unseren jetzigen
Legewachtelstämmen, die teilweise 250 bis 300 g wiegen (aktuell Februar 2009:
Inzwischen sind Hennengewichte von 350 bis 400 g schon anzutreffen,
wohlweislich als Legewachteln deklariert).
Farbschläge der Leichten Legewachtel
Natürlich ist die leichte Linie mit wenig Mühe in allen
vorhandenen Farbschlägen zu züchten. Da die Goldenen eine besondere Stellung einnehmen
(sie oben im 2. Absatz) sollten diese auch den Schwerpunkt bilden. Natürlich spaltet da ein kleiner Teil
wildfarbiger Küken heraus. Das lässt sich aber umgehen, wenn nur reinerbig goldene
Hähne zum Einsatz kommen. Mit Goldsprenkel Hennen verpaart fallen dann immer wieder
Goldsprenkel und Goldene. Bekommt man zur Blutsauffrischung nur Wildfarbige, sollten
auch die an die reinerbigen Goldenen gestellt werden. Es fallen sofort 100 % der
spalterbigen Goldsprenkel. Genauer erklärt ist diese intermediäre Vererbung auf der
Seite Grundlagen der Farbvererbung
Auf den Hahnenbildern der Goldenen unten ist
zu erkennen, dass sowohl die gestrichelte Kopfzeichnung wie auch der
dunkelbraune Kopf vorhanden ist, ähnlich wie bei den Sperbern. Der Kopf
ist hier dunkelbraun im Gegensatz zum mehr leuchtend rostbraunen bei den
Sperbern. Die dafür verantwortlichen Gene sind aber völlig zu trennen.
Hier ist immer ein goldener Ton im Spiel, während der helle Ton bei den
Sperbern weißlich ist. Die Vererbung bei den Sperbern ist rezessiv zur
Wildfarbe, bei den Goldenen dominant, besser kodominant.
Die
Sperber werden hier mit angeführt, da es erste Bemühungen gibt, auch
dieses aparten Farbschlag als Leichte Legewachtel zu züchten. Man sollte sich
aber möglichst hüten, Sperber mit Goldsprenkel zu vermischen, obwohl da
attraktive Wachtelfarben entstehen.
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Goldsprenkel Hahn |
Goldsprenkel Henne |
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Goldener Hahn |
Wildfarbige Henne |
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Goldener Hahn |
Goldsprenkel Hahn |
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