Die silbernen Legewachteln

 

Die angebotenen Bruteier 2013 entstanden durch Auslese auf die hier unten in den Bildern gezeigten Silbernen. Anfangs sehr dunkle Wachteln werden nicht in der Zucht eingesetzt. In der 2. Generation entstanden Hellsilberne, Wildfarbige und zur Hälfte Silberne. Das ist die normale Aufspaltung von dominant vererbenden Faktoren. Zur Verpaarung kommt in der Regel der beste helle Hahn einer Herkunft mit den meist mittelsilbernen Hennen einer anderen.  - Die ständig entstehenden Hellsilbernen (Hähne und Hennen) lassen schließen, dass der ursprünglich bekannte Letalfaktor (Absterben der Reinerbigen im Ei) nicht mehr vorhanden ist.

Die sichere Erkennung der Geschlechter ist in der dritten Woche, wie bei vielen Farbschlägen an der Brustfärbung, noch nicht möglich, mit der Umfärbung in das 2. Jugendkleid für ein geübtes Auge aber eine Woche später schon. -  Sie haben übrigens alle dunkle Schnäbel, aber keine dunklen Beine. Das schließt schon mal den Einfluss von Tenebrosus aus.

 

(2012) Die neueren Silbernen

Nach dem Test verschiedener als Silber bezeichneten Legewachteln aus verschiedenen Quellen bietet sich folgender Schluss an: Wir haben es mit einem noch nicht genauer beschriebenen mutierten Silberfaktor zu tun, der einige Eigenarten hat. Nun lässt sich ja durch die Einkreuzung Wildfarbiger neben der Vermeidung möglich vorhandener Inzucht auch schnell erkennen, welche silbernen Gene z.B. bei einer Wachtel verborgen sind. Regelmäßig ist aber zu beobachten, dass auch bei dieser Paarung nicht wie zu erwarten eine der Silber-Farben entsteht, sondern regelmäßig mehrere verschiedene, bereits beim Schlupf deutlich erkennbar. Mit dem ersten Jugendkleid im Alter von drei Wochen differenziert sich das bereits in mehrere hellere und dunklere Farben. Und mit 6 Wochen und dem zweiten ausgefärbten Jugendkleid kommen die nächsten Überraschungen. Auch danach färben viele weiter um. (Diese Entwicklung ist den Züchtern der Blauen bestens bekannt, ist dort aber genetisch erklärbar, da zwei veränderte Gene im Spiel sind).

Hier haben wir es aber offensichtlich nur mit einem Gen zu tun, dass sehr variiert. Denn: Bisher sind das bei mir ja alles mischerbige Silberne, die nur einen Silberfaktor besitzen, die reinerbigen sind da noch gar nicht dabei. Ein Ausblick zu den Taubenzüchtern ergibt: Es gibt Erbfaktoren mit einer großen Varianz. Das könnte hier der Fall sein.

Weiterhin interessant ist die Tatsache, dass durch die beliebte Verpaarung mit Gelben verdeckt der Silberfaktor weiter gegeben wird. Aus einer Paarung Gelb x Wildfarbig schlüpften bei mit auch drei Küken von 12 als Silberne, natürlich jedes bereits als Küken anders gefärbt. Aus dem Hellsten entstand ein schöner Zuchthahn, der mal die Reinerbigen mit bringen soll.

(2009) Die Silbernen

Der Unterschied zwischen silbernen und blauen Legewachteln sollte folgendermaßen getrennt werden:

1. die Silbernen sind sichtlich verdünnte Wildfarbige, die Zeichnung beider Geschlechter und besonders der bräunliche Brustfärbung ist deutlich erkennbar und erleichtert die frühe Geschlechtserkennung.

2. Die Blauen gibt es offensichtlich in mindestens zwei Gruppen: 1. einfarbige dunklere Blaue 2. hellere Blauen. Die Grundlage für die Blauen sind offensichtlich Tenebrosus. Die Beinfärbung und die Zeichnung des gesamten Gefieders lasen darauf schließen.

Die Seite über die Silbernen muss völlig neu gestaltet werden, da jetzt neuere Erkenntnisse vorliegen. Es hat sich bestätigt, dass bei der Zucht silberner Japanwachteln mehrer verändernde Farbgene im Spiel sind.

Nach Dr. Köhler in seinem Buch "Wachtelhaltung" in einer Aufstellung von "Cheng und Kimura 1990" waren es damals folgende Mutationen:

1. Del  dominant verdünntfarbig  2. rs  rezessives Silber  3. B  dominantes silberfarbig

Von den nach 2. und 3. einmal rezessiv und einmal dominant vererbenden Silber-Faktoren wurden im Internet keine weiteren verwertbaren Informationen gefunden; eigene Erfahrungen habe ich darüber nicht. So lässt sich nur vermuten dass doch neben Dil beide Faktoren oder auch noch andere hier im Spiel sind. Sicher ist die Abgrenzung von Blau und Silber sinnvoll. Endgültig kann das sicher erst geklärt werden, wenn die Vererbung von Blau und Silber genauer bekannt ist.

Anders sieht es aus mit dem Faktor Dil, das heißt englisch dilute = verdünnt, groß geschrieben, da er dominant vererbt. Durch diesen  Verdünnungsfaktor entstehen mit Wildfarbig verpaart sofort die immer schon als Silber-Wildfarbig benannten Silbernen. Er ist mit einem Letalfaktor (tödlicher Faktor) verbunden. Alle Silber-Wildfarbigen sind also demnach spalterbig in Wildfarbig und haben somit den Letalfaktor nur einmal und deshalb ohne negativen Einfluss. Durch die Verpaarung Silber-Wildfarbig x Silber-Wildfarbig entstehen dann die Hell-Silbernen zu 25 %, so wie es sich aus dem dominant-rezessiven Erbgang ergibt. Und diese 25 % der Embryonen sterben wegen des doppelten Letalfaktors normalerweise im Ei ab.

Aber nun kommt die Überraschung: Nicht alle sterben ab, gelegentlich gibt so genannte "Durchbrenner", die trotz des doppelt vorhandenen Letalfaktors doch überleben. Das sind die bisher als Hell-Silber bezeichneten Wachteln (siehe Bild unten). Ich hatte einige solche Hähne. Nur daraus kann ich schließen, dass es sich insgesamt um den Dil-Faktor handelte. Es ist auch durchaus möglich, dass Hell-Silberne fruchtbar sind und so zu den Blauen geführt haben. Auch das sind nur Vermutungen. Aber in der Genetik gibt es nichts, was es nicht gibt, möglich ist alles.  -  Zumindest ist auf diesem Gebiet noch Neuland vorhanden, dass es zu beackern gilt. Vielleicht gibt es aber auch schon Erkenntnisse. Das wäre erfreulich.

Schlussfolgerung für die Zucht: Es sollten immer Silber-Wildfarbige mit Wildfarbigen verpaart werden. Es fallen daraus je zur Hälfte die Farbe der Eltern und der Letalfaktor spielt keine Rolle, da er so nur einfach vorkommt.

Einfügen möchte ich hier, zum Faktor Dil gehörig, dass es aufgehellte Farben auch auf anderen Grundfarben gibt.  So werden bei Köhler im Buch Graubraune als verdünnte Tenebrosus und Cremefarbige als verdünnte Goldsprenkel erwähnt.  -  All diese haben aber diesen unangenehmen Letalfaktor. - Eine ähnlich aufhellende Wirkung hat aber auch der Faktor Zimt und das ohne Letalwirkung. Gold-Zimt und Tene-Zimt sind die entsprechenden Gegenstücke zu Creme und Graubraun (siehe auch unter Zimt ). - Wie bei den Gelben kann natürlich auch die Letalität verschwinden. Um das zu belegen, sind aber umfangreiche Bruten nötig. 

 

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Silber-Wildfarbiger Hahn Silber-Wildfarbige Henne
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Hell-Silberner Hahn - ein "Durchbrenner"

Küken, silber-wildfarbige, weiße und wildfarbige



Veränderung der Färbung der Federn

Zur Verdeutlichung der erblichen Veränderungen folgen einige Bilder von Rückenfedern:

Die Verdünnung der Melanine in Stufen von Wildfarbig bis Hell-Silber  lässt sich deutlich erkennen.

FFWild1.jpg (61571 Byte) FFSW1.jpg (56784 Byte) FFSilb1.jpg (52837 Byte) FFSilb2.jpg (51299 Byte)
1. Wildfarbig 2. Silber-Wildfarbig 3. Silber ? 4. Hell-Silber


 

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