Japanische Legewachteln: Gelb

GelbTriob.jpg (39226 Byte)  Bild 1: Gelbe Junghahngruppe aus der Züchterwerkstatt

Bild 2: Auch das sind gelbe Legewachteln   (Foto: J. Schnare) 2002 Bild 3: Ein Hahn des neuen Typs 2010/2012
 

 (2010) Gelbe Wachteln: Die Gelben erfüllten leider nicht die in sie gesetzte Hoffnung. Unter dem dominanten Gelb-Faktor verbergen sich verschiedene andere Farbgene, die eine Reinzucht sehr erschweren. Es ist noch einiges an Zuchtarbeit zu erledigen, aber es besteht Hoffnung.

(2010) Gelbe Wachteln: Neuerdings sind auf Wachtelmärkten immer wieder einzelne gelbe Legewachteln beiderlei Geschlechts zu sehen, die auf einer gelben Grundfarbe in einer sauberen Zeichnung weiße Federkiele zeigen. Es ist möglich, dass es sich um die seit 1967 bekannten dominant vererbenden Farbschlag Y (von yellow = gelb) handelt. Damals wurde die Farbe als weizenstrohgelb bezeichnet. Die Spalterbigen mit nur einem Gelbfaktor sind heller und variieren etwas, man kann sie auch Gelbfahle nennen. - Das Gelb wird dominant vererbt. Typisch war  ursprünglich der dunkle Schnabel. Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist das jetzt nicht immer der Fall.

Ein anderes Problem ist der Letalfaktor. Die reinerbig Gelben mit doppeltem Gelbfaktor müssten im Ei absterben (so wurde das 1967 beschrieben), die Gelbfahlen dagegen sollten ein schwächeres Wachstum zeigen. Beides kann aber in der heutigen Praxis nicht bestätigt werden. Denn es gibt die reinerbigen Gelben, sie sterben also nicht im Ei ab, und auch die Gelbfahlen entwickeln sich völlig normal.

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Erklärung: 1. unsere jetzigen Gelben entstanden durch eine völlig neue Mutation  oder 2. die Letalität ist als Erbänderung verschwunden. Für Letzteres spricht die Tatsache, dass so etwas bekannt ist, speziell bei Wachteln bei dem pinkäugigen Farbschlag der Chinesischen Zwergwachteln im Jahre 2008 in den USA bei Garrie Landry und bei den Japanischen Legewachteln Zimt im Herbst 2010 zumindest auch in Deutschland zeitgleich bei mindestens zwei Züchtern. In beiden Fällen entstanden Wachteln mit dunklen Augen vom ersten Tage an. Die sehr starken Schwächen bei den pinkäugigen Zwergen in den USA und die Sehschwächen in den ersten Tagen bei den Zimt-Japanwachteln verschwanden völlig. So könnte auch bei den Gelben die Letalität verschwunden sein. Mutter Natur überrascht uns eben immer wieder mit ihrer Vielfalt.

(2002) Gelbe Wachteln fallen seit einiger Zeit gelegentlich aus Goldsprenkel- und Gold-Stämmen. Das Gelb ist vermutlich ein weiterer farbverdünnender Faktor, der in die gleiche Richtung wirkt wie Gold.

Inzwischen wurde bekannt. dass es einen direkten Gelbfaktor gibt, Y = yellow genannt, er ist außerdem ein dominant vererbender Letalfaktor. Es gibt also die gleichen Probleme, wie sie bei den Verdünnten der Silbernen beschrieben wurden. Züchter gelber Japanwachtel sollten beobachten, ob in der Reinzucht mit Gelben eventuell diese typischen Ausfälle durch Absterben eines Viertels der Embryos gibt. Die Zucht müsste dann darauf eingestellt werden. - Eine zweite Möglichkeit ist, dass die reinen Gelben Goldsprenkel mit dem Faktor Dil sind, also den bei den Silbernen in Blauschrift erwähnten Creme entsprechen.

Die Federn bestehen aus einer breiten weißlichen Schaftfärbung und einer relativ starken Gelbfärbung von Teilen der übrigen Federpartien. Alle dunklen Eumelanine scheinen durch Mutation verloren gegangen zu sein, bzw. haben sich als Rest nur noch im Schnabel konzentriert. Es finden sich aber vereinzelt auch Wachteln, die noch Eumelanine im Gefieder zeigen. Deren Verteilung ist aber grundsätzlich anders als bei den Goldsprenkeln. Wenn es nicht sofort ins Auge fällt, lassen sich letzte Reste von Melanin beim Öffnen der Schwungfedern als dunklere Punkte auf einer Reihe von Federn erkennen. Mir scheinen solche Tiere zur Weiterzucht nicht geeignet. Das Zuchtziel sollte doch eine insgesamt goldgelbe Legewachtel sein mit dem Ziel der optischen Geschlechtererkennung durch die einfarbige Färbung der Hahnenbrust.

Die Kükenfärbung ist sehr hellgelb, aber nach dem Schlupf bereits deutlich von der der Weißen unterscheidbar. Gegenüber den Goldsprenkel-Küken fehlt die Streifung.

Die Geschlechter bei den Gelben sind bereits in der dritten Woche an der fast einfarbig gelben Brust des Hahnes und der zur Sprenkelung neigenden Brust der Henne recht gut zu unterscheiden. Später werden die Hähne immer deutlich gelber als die Hennen. Außerdem bekommen sie einen deutlich dunkleren Schnabel.

Zur Blutsauffrischung hat es sich als sehr erfolgreich erwiesen, einen farblich guten Hahn an ein paar Goldsprenkelhennen zu paaren. Dabei fallen sofort etwa die Hälfte gelbe Wachteln. Diese Gelben brachten miteinander verpaart fast nur gelbe Nachzucht, die allerdings etwas variierte. - Sicher ist es für diesen Zweck sinnvoll, besonders helle Goldsprenkelhennen einzusetzen, wenn man hat, sogar die sowieso helleren reinerbigen Hennen, die ich mit Gold bezeichne.

Die Hähne differieren besonders jetzt am Anfang der Zuchtphase ziemlich in der Farbe. Im Titelbild ist das gut zu erkennen. Eine deutlich aufgehellte Variante steht unten der Mitte im Bild (der gleiche Hahn links im Titelbild). Ich nenne ihn in Anlehnung an die bei den Silbernen ebenfalls sehr aufgehellte Form (dort Hell-Silber genannt) erst einmal Hell-Gelb. Bisher sind nur einzelne solche hellen Hähne und Hennen gefallen. Es besteht die Vermutung, dass hier zwei dominante Genpaare (Gold und Gelb) in die gleiche Richtung wirken. Wir haben es also mit vier Genen zu tun. Wachteln mit einem dieser Gene sind die Goldsprenkel, mit zweien die Goldenen, mit dreien die Gelben und mit vieren die Hellgelben. Alle bisherigen Versuchspaarungen deuten in diese Richtung, müssen aber noch weiter geführt werden.

Neben der reingelben bis hellgelben Farbvariante zeigt das untere Bild oben eine gelbgezeichnete Henne. Auch diese Wachteln fallen aus der Paarung Gelb x Goldsprenkel mit. Es ist sicher einen Versuch wert, auch diese sehr attraktive Mutante genetisch zu stabilisieren.

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Gelber Hahn Gelbe Henne
Gelb06b.jpg (40033 Byte) GS14b.jpg (35304 Byte)
Gelber Hahn Goldsprenkel-Henne zum Farb-Vergleich
Gelb05b.jpg (40221 Byte) Gelbweiß01b.jpg (49644 Byte)
Hell-Gelber Hahn Hell-Gelber Hahn

     

Die beiden  Abbildungen der Federn belegen die Veränderung von Goldsprenkel zu Gelb:

FFGS1.jpg (61705 Byte) FFgelb.jpg (62748 Byte)  
Goldsprenkel Gelb  

 

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