Alle Rassen der Japanwachtel sind leistungsfähige Hühnervögel

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Die Wildform der Japanischen Wachtel (Coturnix coturnix japonica) stammt aus Japan, Korea sowie deren angrenzenden nordwestlichen Gebiete und zieht sich dort noch jetzt in der kälteren Jahreszeit in wärmeres Gefilde zurück. Sie lebt also ähnlich wie unsere Europäische Wachtel (Coturnix c. coturnix) als Zugvogel. In Japan wurde sie seit dem 14. Jahrhundert als Ziervogel gehalten und seit über 100 Jahren auf Legeleistung gezüchtet. Bei uns spielt sie seit Jahrzehnten neben ihrer Haltung in Ziergeflügelvolieren in zunehmendem Maße als kleines Legehuhn mit wohlschmeckenden Eiern und einem zarten Braten eine hervorragende Rolle. Sie wandelte sich so zum Nutzgeflügel. Das Auftreten verschiedener Farbschläge bietet auch für den ernsthaften Hobbyzüchter ein interessantes Betätigungsfeld.

 

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Die Rassen

  Die Japanische Wachtel ist die Stammform aller Rassen der Lege- und Mastwachteln. Ihre Rassen lassen sich einteilen in

  1. die Leichte Linie, mit einem Körpergewicht von 110 bis150 g, auf eine hohe Legeleistung gezüchtet, die ursprüngliche Legewachtel bis in die 1960er Jahre, vereinzelt länger

  2. die Legewachtel, ein Zweinutzungstyp, auf hohe Legeleistung und einen ansehnlichen Schlachtkörper gezüchtet, mit 160 bis über 200 g Körpergewicht (auch Mast- und Legewachtel genannt), inzwischen mit einem Gewicht um 250 g

  3. die Fleischwachtel, eine spezielle Züchtung mit einem Körpergewicht von 300 bis über 400 g (auch als Mastwachtel bekannt).

Japanische Wachteln sind auf ihre Leistung bezogen ein züchterisches Meisterstück. Das betrifft alle vorhandenen Rassen und Farbschläge.

Die Leichte Linie sind die ursprünglichen Legewachteln, viele Jahrzehnte nur für die Eierproduktion gezüchtet. Bis vor einiger Zeit wurden sie vor allem in Instituten gehalten, da sie wenig Platz und Futter benötigen. So lassen sich mit ihnen Versuche machen, die mit wenig Aufwand Schlussfolgerungen für andere Hühnervögel erlauben. Diese Wachteln sind nur etwa 50 % schwerer als die Japanischen Wildwachteln. Sie sind von Natur aus gesund, vermehrungsfreudig, leistungsfähig und sparsam im Futterverbrauch. Der Hauptgrund dürfte die Tatsache sein, dass ihre züchterische Bearbeitung sich gegenüber den Hochzuchtwachteln noch in einem vertretbaren Rahmen hält. Eier sind mit etwa 11 bis 12 g unwesentlich leichter als die der heutigen Legewachteln. Dazu kommt eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber nicht ganz optimaler Versorgung im weitesten Sinne. Sie legen auch noch, wenn die schwereren Rassen versagen sollten. Für unerfahrene Anfänger und vornehmlich nur an Wachteleiern interessierte Hobbyhalter und -züchter sind sie eine überlegenswerte Alternative. Besonders als Nebenbesatz in Volierenhaltung macht sich ihr geringer Futterbedarf durch wesentlich geringere Verschmutzung ihrer Unterkunft bemerkbar. In der Hobbywachtelzucht ist aus dieser Leichten Linie in den 1970er Jahren in den USA eine Rasse gezüchtet worden, die unter den Namen Italian Golden Speckled und anderen Bezeichnungen bekannt geworden ist. Das erklärte Zuchtziel war neben einer gewissen Zutraulichkeit, einer hohen Eierleistung, einem attraktiven Aussehen ein hohes Schlupfergebnis bei Kunstbrut. Gezüchtet wurden sie nur in einem Farbschlag, der genetisch gesehen den Goldsprenkeln der Legewachteln entspricht, aber in der reinerbigen Variante, also Goldene.

Die Legewachtel, ein Zweinutzungstyp wurde früher als ‚Französische Mast- und Legewachtel’, später kurz als ‚Mast- und Legewachtel’ geführt und wird auch jetzt noch mit dem sehr unglücklich gewählten, weil irreführenden Begriff ‚Eurowachtel’ benannt. Diese Bezeichnung macht keinen Sinn und verwirrt nur. Vielfach wird unter Eurowachtel eine Kreuzung zwischen Japanischer und Europäischer Wachtel vermutet. Aber auch das ist ebenso falsch wie der Begriff an sich. Die Legewachtel dominiert unseren Bestand an Japanischen Zuchtwachteln. Die Bezeichnung ‚Französische Mast- und Legewachtel’ hätte auch heute noch ihre Berechtigung, da hochwertiges Zuchtmaterial immer wieder aus Frankreich importiert wird. Inzwischen hat sich aber wohl in Deutschland der einfache Begriff ‚Legewachtel’ für diese vorwiegend gehaltene Rasse zunehmend eingebürgert. Er dient der gewichtsmäßigen Abgrenzung nach unten zu der Leichten Linie und nach oben zu den Fleischwachteln. Mit diesen Legewachteln befasst sich ihrer Bedeutung entsprechend der größte Teil dieses Abschnittes insgesamt über das Minihuhn Japanische Wachtel.

Inzwischen sind bereits als Legewachteln bezeichnete Japanwachteln im Handel, die bereits als Hahn 320 g, als Henne 350 g wiegen und ein Eigewicht von nur 12 bis 15 g zeigen. Vermutlich sind sie auf dieses für ihre Größe geringe Eigewicht gezüchtet worden. Eine wesentlich bessere Legeleistung ist aber nicht zu verzeichnen. Ihr Appetit ist enorm.

Die Fleischwachteln waren bisher und sind noch unter der Bezeichnung "Mastwachteln" bekannt. Die Zielstellung ist aber eine Schlachtwachtel mit sehr hohem Fleischanteil, deshalb wird auch eine schwerere Wachtel bevorzugt. Diese Fleischwachteln werden definiert als "fleischige Tiere bei normaler Fütterung" (Köhler D., Wachtelzucht Iden). Im Gegensatz dazu werden Mastwachteln mit Treibfutter zwecks schneller Schlachtung besonders gemästet. Bei normaler Fütterung verbessert sich die Fleischqualität. Der Unterschied ist von der Tendenz her der gleiche wie zwischen einem Braten von einer Schnellmastgans und dem einer Weidegans. Normale Fütterung unter diesem Bezug heißt, ab der vierten Woche nur ein Mischfutter mit etwa 17 % Rohprotein einzusetzen. Der Schlachtkörper entspricht so besser den Ansprüchen, die an einen delikaten Braten gestellt werden. Diesem hohen Anspruch wird die Fleischwachtel vorwiegend gerecht. 

Insgesamt haben alle drei Rassen die Veranlagung für eine sehr hohe Legeleistung. Diese über die Fütterung zu erreichen, ist bei den schwereren Rassen etwas schwieriger als bei den leichteren. Dass der Anteil des Erhaltungsfutters mit steigendem Körpergewicht schneller steigt als das Eigewicht, liegt auf der Hand. Es ist die Ursache für den wesentlich höheren Futterverbrauch. Siehe auch auf der Seite Futterverbrauch.

Die Legeleistung züchterisch beeinflussen zu wollen, erfordert die Haltung einer größeren Anzahl Paare oder Hennen in Einzelkäfigen und über eine längere Zeit die Prüfung der Legeleistung und der Qualität der Eier. Nur die besten Hennen werden dann in die Zuchtherde eingestallt. Dieser Aufwand wird meines Wissens in Deutschland nur in Instituten betrieben. In gewerblichen Betrieben wird gewöhnlich auch aus Frankreich frisches Zuchtmaterial gekauft, das dann auch in die Hobbyzuchten einfließt.

Für die Hobbyzucht lässt sich aber eine gute Legeleistung auch einfacher erhalten. Neben der sorgfältigen Auswahl der Zuchttiere beim Zusammenstellen des Stammes oder der Herde ist der allgemeine Eindruck, der weiche Legebauch, der Augenausdruck in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Tiere, die nicht vor Gesundheit strotzen, legen oder befruchten auch nicht und sollten sofort geschlachtet werden.

Die Eiqualität der Bruteier ist relativ einfach zu gewährleisten. Das richtige Gewicht, eine gute Schale, ein typische Pigmentierung und die richtige Eiform mit einem etwas spitz zulaufenden Ende sollten Voraussetzung für den Einsatz als Brutei sein.

Die Bedeutung des Körpergewichtes wird besonders gut verständlich, wenn man die Entwicklung vom Wildvogel bis zur Fleischwachtel sieht. Noch heute kommt die Wildform dieser Wachtel in ihrem Ursprungsgebiet in Südostasien vor. Erst 1988 wurde von Johnsgaard die Wildform erneut gesucht und vermessen. Neben dem Körpergewicht von 90 g wurde ein Eigewicht von 7,6 g festgestellt. Das ist erstaunlich wenig.

 Körper- und Eigewichte der Japanwachtel haben sich (Stand 2005) etwa so entwickelt: 

  Körpergewicht Eigewicht
Wildwachtel 90 g 7,6 g
Leichte Linie 110-150 g 9-11 g
Legewachtel 160-250 g 12-14 g
Fleischwachtel 300-400 g 13-16 g

Inzwischen ist die Tendenz vorhanden, dass bei allen drei Rassen die Gewichte steigen.

Die oben stehenden kleineren Gewichtsangaben beziehen sich jeweils auf die Hähne, die größeren auf die Hennen. Die Übergänge sind aber fließend, ebenso bei den Eigewichten. Interessant ist sicher der Vergleich mit der Europäischen Wachtel (Coturnix c. coturnix). Deren Gewicht wird mit 95 g angegeben. Damit haben die beiden als Wildwachtel flugfähigen Wachtelunterarten etwa das gleiche Gewicht..

 

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  Die Zucht und Reproduktion

Die überwiegende Mehrzahl unserer jetzigen Wachteln vertreten den mittleren Zweinutzungstyp, die jetzige Legewachtel. Für sie ist ein Eigewicht von 12 bis 14 g typisch; es sollte auch bei der Erhaltungszucht Zielstellung bleiben.

Das ist besonders wichtig, weil zunehmend die Tendenz besteht, immer größere Wachteln halten zu wollen. Die klare Trennung zwischen Legewachtel und Fleischwachtel wird dadurch umgangen. Das Ergebnis sind mittelschwere Wachteln, die zu hohem Futterverbrauch und zur Verfettung neigen können. Daraus folgen neben geringerer Legeleistung auch schlechtere Befruchtungs- und Brutergebnisse. Deshalb ist es sehr ratsam, bei einer reinen Legewachtelhaltung (damit sind aber nicht die Leichte Linie bzw. Vielleger gemeint) Hennen über 220 g bei Legebeginn nicht für die Zucht einzusetzen. Sie erreichen dann ein Lebendendgewicht von 250 g und ein Schlachtgewicht von 150 g. Die Hähne sind etwas leichter.

Beim Tierzukauf ist es sinnvoll, nur Hähne oder Hennen zuzukaufen und das Gegengeschlecht aus der eigenen Zucht zu nehmen. Beim Kauf von Zuchttieren sollte man auf möglichst einheitliche Gewichte und gesundes Aussehen der Tiere achten. Üblich ist der Verkauf legereifer Hennen oder Hähne im Alter von etwa sechs Wochen. Bei guter Fütterung legen die ersten Hennen mit etwa sechs Wochen. Zwei bis drei Wochen später bringt die Herde dann die volle Legeleistung. Durch das Umsetzen beim Kauf verzögert sich das in der Regel etwas. Auch bereits legende Hennen machen erst mal eine Pause von ein bis zwei Wochen nach dem Umsetzen.

Der Bruteierzukauf ist ein probates Mittel, um sich blutsfremde Wachteln auch aus ferneren Gegenden zu beschaffen. Nur  gut verpackte Bruteier halten den Strapazen eines Versandes stand. Darüber sollte man sich bei Bestellung informieren. Eine mögliche Abholung ist deshalb immer vorzuziehen. Der Tierzukauf ist häufig auf Kleintiermärkten oder auch direkt vom Züchter möglich. Hier sollten man sich die angebotenen Tiere gut ansehen und nur einwandfreie Tiere kaufen. Auch über Lebendtierversand mit allerdings erheblichen Kosten lassen sich blutsfremde Wachteln beschaffen. Der Transport erfolgt in der Regel problemlos innerhalb von etwa 20 Stunden.

Die Vermeidung der engen Inzucht ist ein besonderer Schwerpunkt in der Wachtelzucht, also der Verpaarung von Geschwistern und der von Eltern mit ihren direkten Nachkommen. Erfahrungen zeigen, dass darüber hinaus völlige Fremdzucht eine erstaunliche Verbesserung der Befruchtung und der Brutergebnisse bringen kann. Das betrifft alle Wachtelarten gleichermaßen. Die Gefahren durch Inzucht sollen bei Wachteln etwa viermal so hoch sein wie bei Hühnern. Leider ist nicht bekannt, wie das gemessen wurde.

Für Legewachteln kann man sich als Bruteigewichte an die oben angegebenen 12 bis 14 g halten. Insgesamt sind unsere Legewachtelbestände so leistungsfähig, dass bereits über regelmäßigen Blutswechsel die Legeleistung erhalten bleibt. 

Etwas anders sieht es bei den Fleischwachteln aus. Hier muss neben der Bruteiauswahl ähnlich der der Legewachteln ein anderes Problem Beachtung finden. Unsere Fleischwachteln spalten im Gewicht sehr stark auf. Das mag daran liegen, dass sie in Deutschland noch nicht so durchgezüchtet sind wie die Legewachteln. Dem steht entgegen, dass auch bei Fleischwachteln aus Bruteiern, die glaubhaft von Zuchttieren aus dem französischen Mutterland der Mastwachteln stammen, das Gleiche zu beobachten ist. - In letzter Zeit ist demgegenüber zu beobachten, dass es auch als Wildfarbige Fleischwachteln um 350g gibt, die vom Gewicht her durchgezüchtet sind und relativ kleine Eier legen.

Will man mit den vorwiegend vorhandenen Tieren auf Dauer die Gewichte der Zuchttiere zwischen 300 und 400 g halten, darf man nur die schwersten Wachteln zur Zucht einsetzen. Bei den Hennen ist das in der Regel etwa die Hälfte, bei den Hähnen muss man wirklich die wenigen Spitzentiere im Gewicht anpaaren. Daraus geht hervor, dass gegenüber den Legewachteln doch etwa die doppelte Menge an Küken produziert werden muss. Die leichteren Hennen bei Fleischwachteln sind auf jeden Fall zu schlachten, nicht etwa als kräftige Legewachteln abzusetzen. Hier ist es noch wichtiger als bei den Legewachteln, der Befruchtung halber nach drei bis vier Monaten Bruteiergewinnung die Hähne gegen jüngere auszutauschen.

Bei den Fleischwachteln muss noch aus einem anderen Grunde mit höheren Bruteier-Stückzahlen gerechnet werden. Erfahrungsgemäß erreichen zu schwere Fleischwachteln wesentlich kürzere Lebenszeiten als Legewachteln. Drei Jahre Lebensalter, wie das bei extensiver Haltung von Legewachteln durchaus möglich ist, ist für Fleischwachteln nur im Einzelfall und bei Bodenhaltung erreichbar. Aus unterschiedlichen Gründen sind die Verluste höher. Hauptgrund ist aber der unnatürlich schwere Körper. In der Mehrzahl der Fälle sind Beschädigungen der Gliedmaßen anzutreffen. Auch die Befruchtung und der Schlupf lassen bei sehr schweren Fleischwachteln schnell nach. Deshalb ist in letzter Zeit die Tendenz erkennbar, diese Wachteln nicht zu schwer zu züchten und sich mit einem Körpergewicht etwas über 300 g zufrieden zu geben. Die ausgewachsenen Wachteln wiegen dann als Hahn um die 300 g, die Hennen 330 bis 350 g, die Schlachtkörper etwa um 200 g. Dann machen sich auch die oben angeführten Probleme wie mangelnde Befruchtung, ungenügender Schlupf, Verfettung und relativ hohe Tierverluste weniger bemerkbar.

 

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Die Haltung

Japanische Wachteln legen 100 bis 300 Eier im Jahr. Um diese unterschiedlichen Leistungsangaben zu verstehen, muss man die verschiedenen Haltungsmöglichkeiten kennen.

Wachteln können gehalten werden:

  • 1. intensiv auf Drahtrosten, in der gewerblichen Haltung im Ausland mit einer Besatzdichte von 50 bis zu 100 Tieren/m², die aber für die Hobbyzucht nicht in Frage kommt.
  • Vorteile:
  • hohe Besatzdichte auf geringstem Raum mit hoher Legeleistung, Unterbringung in mehreren Etagen möglich
  • die Eier können (bei 5-6 % Gefälle) unter dem Futtertrog (bei 30 mm Abstand zum Drahtgitter) nach vorn abrollen und problemlos eingesammelt werden
  • starke Reduzierung bis langjährige Vermeidung parasitärer Infektionen
  • geringe Verschmutzung der Eier
  • Nachteile:
  • Die Besatzdichte entspricht nicht unseren Vorstellungen von tiergerechter Haltung, das Aussehen leidet wie bei jeder Intensivhaltung  
  •                              
  • 2. extensiv in Volieren in Bodenhaltung, auch als Nebenbesatz auf dem Boden neben anderen kleinen Vögeln und in großen Käfigen auf Boden
  • Vorteile:
  • die Freude am Tier wird besser realisierbar
  • die Wachteln fühlen sich sichtlich wohl und können ihr Temperament voll ausleben, werden bei entsprechender Behandlung auch zutraulich
  • Futter kann eingespart werden, wenn die Wachteln teilweise von den Futterresten der Mitbewohner leben
  • die Besatzdichte entspricht eher unseren Vorstellungen von tiergerechter Haltung, das Gefieder leidet nicht so wie bei Intensivhaltung                                          
  • Nachteile:
  • die Legeleistung ist ohne Beleuchtung wesentlich geringer und auch jahreszeitenabhängig
  • die Eier werden verstreut verlegt und können verschmutzen
  • die Gefahr der Übertragbarkeit von Krankheiten steigt
  • besonders Haarwürmer und Salmonellen können bei feuchtwarmem Milieu gefährlich werden, deshalb sind überdachte Außenanlagen überlegenswert

In Hobbyhaltungen sind in den meisten Fällen Zwischenlösungen zu finden, die die Vorteile der beiden angeführten extremen Haltungsarten vereinen. Es scheint aber gerade deshalb wichtig, auch die angeführten Faktoren einer intensiven Haltung zu kennen, um zu wissen, wodurch die Wachtel in der Lage ist, ihre hohe Leistung wenigstens annähernd zu erreichen.

Um bessere Haltungsbedingungen zu schaffen, kann bei Haltung auf Drahtrosten die Besatzdichte gesenkt werden. Zusätzlich kann den Wachteln in einem Teil der Batterie oder seitlich angehängt ein Kasten mit feinem Sand angeboten werden, in dem die Wachteln sehr gern und oft ein Staubbad nehmen. Außerdem können sie hierhin bei Streitereien ausweichen. Das Staubbad sollte mindestens wöchentlich gereinigt und wieder mit feinem Sand bestückt werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass die in den Sand gelegten Eier Haarrisse bekommen und so nur noch dem eigenen Verzehr dienen können. Zum Verkauf und als Bruteier oder Speiseeier sind sie nicht mehr geeignet.

Die Höhe eines Batteriefaches bei Batteriehaltung sollte auf  20 bis 25 cm begrenzt werden, um Kopfverletzungen durch Auffliegen zu vermeiden. Durch eine eingeschränkte Beleuchtungsintensität werden auch die Gefiederbeschädigungen reduziert. Kannibalismus wie bei der Käfighaltung von Hühnern gibt es bei Wachteln vom Grundsatz her nicht. Verluste dieser Art treten nur auf, wenn beim Zusammensperren verschiedener Gruppen die Hackordnung neu geregelt wird. Das sollte möglichst vermieden werden.

Die meisten Vorteile der Intensivhaltung können dabei voll genutzt werden, nur der Raumbedarf steigt dann auf das Dreifache an. Auf diese Weise wird den Wachteln bei einem Besatz von 20 bis 30 Tieren/m² eine zumutbare Unterkunft geboten. Wer absolut keinen Drahtboden haben möchte, kann den Vorteil eines geneigten Bodens zur problemlosen Eiergewinnung auch mit nicht zu glatten Lattenböden realisieren, auf denen die Eier auch vorrollen. Allerdings ist Holz wesentlich unhygienischer als Drahtboden. Die aus der Kaninchenhaltung bekannten Kunststoffstege bleiben zwar sehr sauber, sind aber zu glatt und damit völlig ungeeignet. Die Wachteln rutschen ständig aus.

Wachtelkäfige werden jetzt wieder von der Firma Siepmann http://www.siepmann.net angeboten. Der Einzelkäfig für etwa 70 Euro hat eine Nutzfläche von 100x50 cm und ist gut durchkonstruiert.

Volieren müssen zur Vermeidung von Kopfverletzungen beim Auffliegen mindestens ein Meter hoch sein. Bei allen Zwischenlösungen, wie in größeren Käfigen, muss die Decke deshalb weich bespannt werden.

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Wildfarbige Legewachteln in Bodenhaltung  -  Foto: R. Claus (keine Vergößerung)

Ist genügend Platz vorhanden, lässt sich die Haltung auch ebenerdig etwa zur Hälfte oder auch weniger auf Drahtboden 12x12 mm oder Plastegitter kombiniert mit Bodenhaltung auf Spänen oder Stroh gut organisieren. Auf dem Gitter wird dann die Tränkeinrichtung untergebracht. So wird ein Teil des Kotes und eventuell anfallendes Spritzwasser durch den Drahtboden unschädlich in eine Kotwanne entsorgt. Deren Säuberung und das Wechseln der Einstreu muss natürlich regelmäßig durchgeführt werden. Auch die Anbringung eines Drahtgitters in einem Streifen vor dem Futtertrog hat den gleichen Effekt. Die durch Haltung auf Einstreu schwer vermeidbare Entstehung von Kotballen an den Zehen werden durch diese Teildrahtbodenhaltung stark gemindert, ohne dass die Wachteln sich beeinträchtigt fühlen. Es war sogar zu beobachten, dass sie vornehmlich auf diesem Drahtboden schliefen und sogar Eier legten.

Eine andere Variante ist die etwas erhöhte Haltung auf einer dicken Schicht von Spänen oder anderer Einstreu in sehr langen und schmalen geteilten Großkäfigen. Durch die Erhöhung wird der Kontakt mit dem kalten Fußboden im Winter vermieden. Beim Einstreuwechsel alle vier Wochen kann jeweils die eine Hälfte gereinigt werden, während sich die Tiere in der anderen aufhalten. Das Suchen der Eier im ganzen Käfig wie bei jeder Einstreuhaltung bleibt natürlich, ebenso die Gefahr von Verschmutzungen der Eier.

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Goldsprenkel Legewachteln in Bodenhaltung mit Napftränken - Foto: R. Claus (keine Vergrößerung)

Legenester in Käfigen und Volieren können angeboten werden, sie müssen relativ groß und abgedunkelt sein. Eine empfehlenswerte Größe für Legenester ist 20x20x16 cm hoch. Auch eine entsprechend abgedeckte Ecke in einer Voliere kann schon reichen. Das Anbieten von Nesteiern ist sinnvoll. Das Verlegen der Eier wird dadurch aber selten ganz verhindert. Es fehlt der weggezüchtete Bruttrieb der Wachteln, der die Nestsuche mit anregt. Nicht angenommen werden Nester, die der geringen Größe der Wachtel angepasst erscheinen.

Ein Problem, besonders in kleineren Räumlichkeiten, kann die gemeinsame Aufzucht beider Geschlechter sein. Mit Beginn der Geschlechtsreife können sich die Hähne bis zu hohen Verlusten bekriegen. Die einfachste Lösung ist die, die Hähne gesondert aufzuziehen. Das geht meistens gut. Viel hilft es schon, wenn bei einer "Farbmischung" die an der Brustfärbung erkennbaren Hähne abgetrennt werden. Die verbleibenden vorerst nicht erkennbaren Hähne (Weiße, Schecken und Tenebrosus/Dunkle) können mit den Hennen weiterlaufen.

Immer wieder tauscht die Frage der Geschlechtserkennung auch bei diesen Farbschlägen auf. Er erfolgt über einen Kloakentest. Die Wachtel wird mit beiden Händen auf dem Rücken liegend gefasst. Bei einem leichten Ziehen mit beiden Daumen erscheint die normale Kloake der Hennen. Bei den Hähnen ist oberhalb der Kloake etwa haselnussgroße Ausstülpung zu finden, aus der bei leichtem Druck weißlicher Spermienschaum austritt. Erst bei Eintritt der Geschlechtsreife ist das zu sehen. Bei Nachzüglern in der Entwicklung kann das durchaus erst in der achten Lebenswoche oder später der Fall sein. Deshalb gibt es bei den betroffenen Farbschlägen manchmal Überraschungen.

Die meisten Vorteile der Intensivhaltung können so voll genutzt werden, nur der Raumbedarf steigt natürlich an. Aber wenn sich die Wachteln wohl fühlen, fühlt sich auch ihr Betreuer in der Regel wohler. Auf diese Weise wird den Wachteln bei einem Besatz von 20 bis 30 Tieren/m² eine zumutbare Unterkunft geboten. Wer absolut keinen Drahtboden haben möchte, kann den Vorteil eines geneigten Bodens zur problemlosen Eiergewinnung auch mit nicht zu glatten Lattenböden aus Hartholz realisieren, auf denen die Eier auch vorrollen. Allerdings ist Holz wesentlich unhygienischer als Drahtboden. Die aus der Kaninchenhaltung bekannten Kunststoffstege bleiben zwar sehr sauber, sind aber zu glatt und damit völlig ungeeignet. Die Wachteln rutschen ständig aus.

Volieren müssen zur Vermeidung von Kopfverletzungen beim Auffliegen mindestens 1 m hoch sein. Bei allen Zwischenlösungen, wie in größeren Käfigen, muss die Decke deshalb weich bespannt werden. Gelegentlich wird empfohlen, die dritte bis zehnte Schwungfeder auf einer Seite zu beschneiden. Die ersten Federn sollten stehen bleiben, damit der Flügel Halt bekommt.

 

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Die Brut

Die Brut beginnt mit der Bruteierproduktion. In der Herde wird auf drei Hennen ein Hahn benötigt. In einer kleinen Gruppe von fünf Hennen genügt ein Hahn, da dieser beim Tretakt nicht von konkurrierenden Hähnen gestört wird. Die Zuchttiere sollten 10 Wochen alt sein und können dann bei intensiver Haltung 20 bis 25 Wochen zur Zucht mit Aussicht auf guten Schlupf eingesetzt werden. Danach sinken Legetätigkeit und Schlupfquote kontinuierlich. Natürlich können auch mit älteren Hennen bis ein Jahr, dann möglichst mit ausgetauschten jüngeren Hähnen, gezüchtet werden. Mäßige Schlupfergebnisse von etwa 50 % lassen sich so noch erzielen und der Generationswechsel wird verzögert. Der Austausch jüngerer, aber bereits geschlechtsreifer Hähne kann problematisch werden, da sie von den Hennen erst mal verprügelt werden. Setzt man sie bereits im Alter von vier  Wochen zu, werden sie als Jungtiere angesehen und weder von den Althähnen noch von den Hennen bekämpft. So lassen sie sich gut in eine Herde eingewöhnen. Natürlich müssen die Althähne später entfernt werden.

Mit dem gleichen Brutergebnis von 50 % kann man zufrieden sein bei Bruten aus Eiern, die den Erschütterungen eines Paketversandes ausgesetzt waren, auch wenn die Eier ursprünglich einwandfreie Bruteiqualität hatten (natürlich gibt es auch viele bessere Ergebnisse bis 90 %). Trotzdem ist der Versand ein probates Mittel, wie man relativ preisgünstig zu Wachteln aus einem fremdblütigen Stamm kommen kann. So lässt sich das Problem der für Wachteln typischen hohen Empfindlichkeit auf Inzucht gut lösen. Diese erschütterten Bruteier sollten 24 Stunden ruhig bei Zimmertemperatur liegen, ehe mit der Brut begonnen wird. Trotzdem kann es in Einzelfällen vorkommen, dass durch übermäßige Erschütterungen beim Transport die Entwicklung der Embryonen gar nicht einsetzt und die Eier unbefruchtet erscheinen. Das sind aber Ausnahmen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Brut sind hochwertige Bruteier durch hochwertige Fütterung. Eine gute und vielseitige Versorgung mit Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen ist Voraussetzung für hohe Brutei-Qualitäten. Näheres dazu beim Kapitel Fütterung. Die Bruteier sind bei einer Optimaltemperatur von 8 bis 13 °C auf der Spitze zu lagern. Wenden ist so nicht unbedingt nötig, bei Lagerung auf der Seite aber zweimal täglich erforderlich. In Hitzeperioden ist die schnelle Lagerung in der angegebenen Temperatur, mindestens aber unter 20 °C zu garantieren, um ein schädliches mehrmaliges Anbrüten der Embryos zu vermeiden.

Ob die Eier während der Brut auf der Spitze stehen oder auf der Seite liegen, hat auf das Brutergebnis keinen Einfluss, auch wenn in der Natur die Eier im Nest ja prinzipiell liegend aufbewahrt und bebrütet werden. Bruteier sollten höchstens 12 Tage, besser nur sieben Tage alt sein. Ab 14 Tagen sinkt die Schlupfrate rasch.

Ein besonderes Kapitel ist das Waschen verschmutzter Eier, wie sie besonders bei Bodenhaltung anfallen. Das Waschen ist für Bruteier grundsätzlich zu vermeiden, da der bakterienhemmende äußere Schutzfilm der Eischale zerstört wird. Die Folge ist, dass bei Brutapparat-Temperatur die nun im Ei vorhandenen Bakterien ideale Vermehrungsmöglichkeiten finden und es bald durchdringend nach Schwefelwasserstoff riecht. Dieser ist auch als der Geruch fauler Eier bekannt. Im Gegensatz dazu trocknen nicht gewaschene Eier mit übersehenen Beschädigungen und Haarrissen in der Regel ohne Geruchsbelästigung ein. Für die oft verschmutzten Eier von Wassergeflügel wird empfohlen, den angetrockneten Schmutz mit feinem Sandpapier vorsichtig zu säubern. Ob das für Wachteleier auch zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Sinnvoll ist es wohl, verschmutzte Eier im eigenen Haushalt zu verbrauchen. Dazu können sie unmittelbar vorher problemlos gewaschen werden.

Die Naturbrut scheidet bei Legewachteln für größere Aufzuchten aus. Sie selbst brüten nur in seltenen Fällen. Durch naturnahe Haltungsbedingungen können sie aber dazu erfolgreich animiert werden.

Zur Naturbrut sind schon Zwergwachteln, Täubchen oder die glattfüßigen Urzwerge der Hühner verwendet worden. Das sind alles wenig effektive Methoden. Bereits im kleinsten Flächenbrüter und natürlich in jedem Schrankbrüter lassen sich Legewachteln brüten. Sie sind voll kunstbrutfest.

Die Brutparameter gleichen denen von Hühnern. In Schrankbrütern wird vom Hersteller in der Regel eine Temperatur von 37,5 bis 37,8 °C angegeben. Bei normalen Flächenbrütern liegt sie bei 38,3 °C gemessen an Eioberkante. Flächenbrüter mit Ventilatoren werden in Bezug auf Temperaturen behandelt wie Schrankbrüter, gelegentlich gibt es leicht abweichende Empfehlungen vom Hersteller. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 55 bis 60 % für die Vorbrut liegen, kann aber einen Regelbereich von 50 bis 65 % haben. Drei Tage vor dem Schlupf ist die Temperatur um 0,2 bis 0,3 °C zu senken, da die Eigenwärmeproduktion des Kükens steigt, und das Wenden ist einzustellen. Zum Schlupf ist die relative Luftfeuchtigkeit spätestens mit Anpicken der ersten Eier auf etwa 80 % anzuheben. Nur so wird ein zügiger Schlupf gesichert. Im Flächenbrüter ohne Luftbewegung stellt sich dieser Wert durch den Schlupf von selbst ein.

Die Vorteile der Empfehlungen, die Bruteier vor der Brut mit verdünnter Salzsäure zu waschen oder vor dem Schlupf mehrmals mit Essigwasser einzusprühen, haben sich nicht dauerhaft bestätigt. Stattdessen sind mangelhafte Schlupfergebnisse, vorausgesetzt man hat die Haltung, die Fütterung, die Bruteilagerung und die Brut im Griff, durch die Verpaarung möglichst blutsfremder Linien gut zu verbessern. Auch Brutfehler im Zeitraum der Vorbrut haben vielfach Steckenbleiber als Folge. Eine akribische Aufzeichnung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit über die gesamten Brutdauer helfen zumindest dem Anfänger später Brutfehler zu finden.

Das Kühlen der Eier während der Brut wird vielfach auch von Brüterherstellern nicht als notwendig empfohlen. Sehr gute Brutergebnisse werden aber auffälligerweise von Wachtelzüchtern erreicht, die trotzdem kühlen oder auch kühlen, weil sie Wassergeflügeleier mit brüten. Eine halbstündige Kühlung über den programmierten Timer in modernen Apparaten oder das Abstellen und Öffnen des Brüters für eben diese Zeit ist empfehlenswert. Als Zeitraum wird der 7. Tag bis drei Tage vor dem Schlupf (also mit beendeter Wendung) angegeben.

Gewendet wird bis zum 14. Tag mindestens zweimal am Tag, wenn möglich dreimal oder fünfmal. Das ständige Wenden in modernen Apparaten ist sehr sinnvoll, wenn niemand im Hause ist, bringt aber kein besseres Brutergebnis. Bei Rollenwendung ist es möglich, dass sich Eier verklemmen oder aufstellen und dann nicht gewendet werden. Eine völlig sichere Wendung wird bei Wachteleiern nur mit Kippwendung erreicht. Damit ausgerüstete Apparate sind meist für die Wachtelbrut zu groß. Völlig sicher für kleinere Apparate ( aus Styropor und auch kleinere Schrankbrüter für 42 Hühnereier pro Horde) sind die aus den USA importierten vollautomatischen Wendeeinsätze für 120 Wachteleier. Sie sind geeignet für die Eier der Zwergwachteln und Legewachteln. Bereits sehr große Eier der Legewachteln (über 13 g) und die der Fleischwachteln sind zu groß für diesen Wender.

Vorsicht geboten ist bei der Brut vor zu hoher Temperatur während der ersten Brutwoche. In dieser Zeit werden alle Organe angelegt und bei zu hoher Temperatur kann es zu Missbildungen kommen. Die Küken schlüpfen meist am 17. Tag, solche aus älteren Eiern einige Stunden später. Einige Vorschlüpfer, die einen vollen Tag eher kommen, gibt es meistens. Hilfe beim Schlüpfen, wenn die Eihaut zu zäh ist, ist im Gegensatz zu Hühnerküken bei Wachtelküken gut möglich. Meist stimmen dann die Brutparameter doch nicht ganz, die Küken haben missgeformte Zehen oder liegen falsch. Sehr spät schlüpfende Küken sollte man aber nicht aufziehen; missgebildete sterben sowieso. Nach vollendetem Schlupf müssen die sehr empfindlichen Küken bei geöffneter Luftklappe und entfernten Befeuchtungsbehältern oder abgestellter Befeuchtungsautomatik einige Zeit (bis zu 36 Stunden ist das für die Vorschlüpfer problemlos möglich) im Brutapparat getrocknet werden.

Eine Sonderstellung als Brüter nehmen die als Jäger-Kunstglucken deklarierten Flächenbrüter ein. Sie eignen sich ausgezeichnet als Schlupfbrüter. Mit einer Kapazität bis über 200 Wachteleier in der größeren Variante und einem über den gesamten Apparat reichenden transparenten Deckel bei beiden Brütern sind sie hervorragend für Stammbrut geeignet. Es lassen sich gut kleine Drahtrahmen zur Trennung bestimmter Bruteierpartien einsetzen und der gesamte Schlupf ist vortrefflich zu beobachten. Sie ahmen weitgehend die Naturbrut nach und werden bevorzugt in Trockenbrut betrieben. Letzteres heißt, die relative Luftfeuchtigkeit liegt beim Schlupf wesentlich niedriger. Das ist meist ohne jede Wasserzufuhr zu erreichen, es sei denn, sie stehen in sehr trockenen Räumen. Das heißt aber auch, alle von Schrankbrütern bekannten Erfahrungswerte können hier nicht angewendet werden. Der erfahrene Züchter wird aber am Verhalten der Küken unschwer erkennen, was er tun muss. Bewährt hat sich die Regulierung der Luftfeuchtigkeit nicht über die im Brüter befindlichen Wasserrinnen vorzunehmen. Statt dessen werden nach Bedarf Halbliter-Plastebecher (Buttermilch o.ä.) mit Wasser in die Ecken gestellt, die zum Abtrocknen der Küken wieder mühelos entfernt werden können.

Als Schlupfbrüter bescheren die Jäger-Brüter einen sehr schonenden Schlupf. Alle Schlupfprobleme wie krumme Zehen, Spreizbeine und Steckenbleiber reduzieren sich auf einzelne Küken oder treten gar nicht auf. Es ist schon erstaunlich, dass diese weit verbreiteten Probleme offensichtlich erst in unzureichenden Bedingungen während der letzten drei Tage der Brut ihre Ursache haben. Die Schlupfdauer reduziert sich auf wenige Stunden. Die Abstimmung der schlüpfenden Küken untereinander, wie es von der Naturbrut bekannt ist und die dort für einen gleichzeitigen Schlupf auch aus unterschiedlich alten Eiern sorgt, funktionierte offenbar sogar über die Artengrenzen hinweg. Bei einem Versuch mit allerdings nur 60 Eiern schlüpften Zwergwachtel-, Harlekinwachtel-, Legewachtel- und Virginiawachtelküken innerhalb von zweieinhalb Stunden (natürlich wurden die Eier der Letzteren sechs Tage eher eingelegt). Rücksicht auf die unterschiedliche Eigröße wurde nur insofern genommen, dass die kleineren Eier der Zwergwachteln in der Mitte lagen, wo die Temperatur doch wenige Zehntelgrade höher war als am Rand. Im kleineren Schrankschlupfbrüter zieht sich so ein Schlupf vielfach über zwei Tage hin.

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Die Aufzucht

Die Aufzucht kann auf Hobelspänen oder vom ersten Tage an auf Drahtgitter (10x10 mm, gut geeignet auch für die gesamte Aufzucht 12x12 mm plastummantelt) erfolgen. Bei Sägespänen besteht die Gefahr, dass die Küken sie fressen. An den Zehen können sich vom vierten Tage an Kotballen festsetzen. Diese können antrocknen und während des Wachstums schnell Teile der Zehen abschnüren. Auch Sand wird gelegentlich empfohlen. Auch damit sind schon Küken mit vollem (Sand-)Kropf bei vollen Futtertrögen verhungert. Auf Drahtgitter kann das alles nicht passieren. Empfehlenswert ist es, unter die Wärmequelle raues Papier, anfänglich besser rauen Stoff oder Teppich zu legen und täglich auszuwechseln. Zeitungspapier ist zu vermeiden, die Druckerschwärze kann giftig wirken. Während der ersten Tage kann es sinnvoll sein, das gesamte Gitter abzudecken. Nach späterer teilweiser Entnahme des Papiers haben die Küken Gelegenheit, immer wieder über das Drahtgitter zu den Futternäpfen ausweichen und verlieren so die anklebenden Kotreste an den Zehen. Nach zwei bis drei Wochen sollte auf größeres Gitter (12x12 mm) oder Bodenhaltung umgestallt werden.

Eine weitere Aufzuchtmethode besteht in der Kombination der Aufzucht von vier bis sechs Tagen auf Hobelspänen, danach auf Gitter. Das 12-mm-Drahtgitter wird mit Folie abgedeckt, auf der eine dünne Schicht staubfreier Hobelspäne aufgebracht wird. Nach vier bis sechs Tagen beginnt die Gefahr der Kotballenbildung an den Zehen. Dann wird einfach die Folie mit der Einstreu entnommen. Mit dieser Methode lassen sich sehr verlustarme Aufzuchtergebnisse erzielen. Sie ist sehr schonend für die anfangs sehr empfindlichen Beingelenke der Küken. Langjährige Erfahrungswerte liegen bei 98 bis 99 % Aufzuchtergebnis.

Hier soll betont werden, dass die angeführten Aufzuchtmethoden für kleinere Aufzuchten geeignet sind. Die Massenproduktion wird anders organisiert.

Die Temperatur unter der Wärmequelle muss in der ersten halben Stunde bei 38 bis 40 °C liegen. Ausweichmöglichkeiten müssen gegeben sein. Danach sind die aus dem feuchten Brüter-Milieu kommenden Küken trocken, der Wärmebedarf lässt von Tag zu Tag nach und je nach Raumtemperatur kann die Heizung im Laufe der dritten oder vierten Woche eingestellt werden.

Die Reduzierung der Heizquellenleistung, die meist je nach Menge der Küken aus einer Glühbirne oder einem Infrarotstrahler besteht, lässt sich sehr gut stufenlos mit einem Steckdosendimmer regulieren. Gleichzeitig vermeidet die Reduzierung der Helligkeit besonders im Hochsommer weitgehend das Federfressen, das sonst mit etwa zwei Wochen einsetzen kann. Zu viel Wärme und zuviel Helligkeit sind die Hauptgründe dafür. Gedimmte Birnen brauchen weniger Strom und halten wesentlich länger. Die Gefahr eines Totalausfalles der Wärmequelle mit entsprechenden Tierverlusten besonders in den ersten Lebenstagen wird wesentlich verringert.

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Die Fütterung der Küken

Die Fütterung sollte während der ersten drei Wochen mit einem eiweißreichen Mischfutter erfolgen. Der Rohproteingehalt ist maßgebend für die Beurteilung des Mischfutters. Vitamine und andere Wertstoffe sind in der Regel ausreichend vorhanden. Gut bewährt hat sich Putenstarterfutter in mehlförmiger Form mit 25 bis 27 % Rohprotein oder auch ein als Aufzuchtfutter deklariertes Futtermittel verschiedener Hersteller mit 26 % Rohprotein.

Gut geeignet sind die meist als "Fasanen- und Wachtelfutter" deklarierten Mischfuttermittel. Allerdings reicht der teils angegebene Gehalt von etwa 20 % Rohprotein nicht aus, um das Wachstumspotential der Wachtelküken voll auszuschöpfen. Ähnlich ist es mit Kükenfutter, das nur mit 17 bis 18 % Rohprotein gehandelt wird. Ausreichend bis sehr reichlich Rohprotein haben Aufzuchtfutter für Wildgeflügel (26 bis 35 %).

Mit Magerquark und Eifutter lassen sich auch proteinärmere Futtermittel bei einer geringen Anzahl Küken aufwerten. Eifutter hat eine besondere Bedeutung als hervorragende Protein- und Vitaminquelle besonders für Küken in den ersten drei Wochen, da in Mischfuttermitteln tierische Eiweißfuttermittel nicht mehr zum Einsatz kommen. In den ersten Tagen sollte man aber damit vorsichtig sein. Bei den in dieser Zeit empfindlicheren Zwergwachtelküken wird anfangs die Zufütterung von Backmohn empfohlen. Er verhindert mit Sicherheit Durchfälle. Seine Fütterung kann auch für Legewachtelküken sinnvoll sein, aber nur in den ersten drei Tagen und da auch nur eine Teilfütterung. Das Futter sollte anfangs etwa grießförmig angeboten werden. Eine alte Kaffeemühle kann da sehr hilfreich sein. Sehr schnell fressen die Küken dann aber auch kleinere Pellets.

Anfangs muss das Futter in sehr flachen Schalen geboten werden. Günstig ist es, wenn Futter- und Wassergefäße in den ersten Tagen im Licht stehen. So wird gesichert, dass die Küken beides sicher finden, da sie sich zum Licht orientieren. Die Empfehlung, alle Eintagsküken mit dem Schnabel ins Wasser der Tränke zu tauchen, damit sie dieses besser finden, ist Unsinn.

Als Wassergefäß dient eine als Fontäne bekannte Vogeltränke oder eine kleine Stülptränke für Hühnerküken mit sehr schmalem Rand. Gelegentlich werden auch besondere Wachteltränken mit schmalem Rand angeboten. Zu beachten ist, dass von allen Wachtelküken gelbe und rote Gefäße bevorzugt werden. Die Gabe mindestens täglich frischen Wassers in einer gereinigten Tränke sollte selbstverständlich sein. Die Empfehlung, kleine Steinchen in das Tränkgefäß zu legen (dann in einer flachen Schale), ist grundsätzlich nicht falsch, erfordert aber sehr viel Reinlichkeit bei der Säuberung. Bakterien vermehren sich in solch warmem Wasser enorm.

Mit Beginn der vierten Woche sollen die Jungtiere mit einem Übergang bereits mit Legemehl, Kükenaufzuchtfutter oder einem anderen Mischfutter mit niedrigerem Rohproteingehalt gefüttert werden (17 bis 18 % RP). Dieses Futter ist auch für die Mast geeignet.

Zur Eiweißversorgung: Im Zusammenhang mit dem Futter wird sowohl von Eiweiß wie auch von Rohprotein gesprochen. Proteine sind Eiweiße oder Eiweißstoffe. Jeder kann sich sicher unter Eiweiß etwas vorstellen. Als Rohprotein wird handelsüblich der Eiweißgehalt des Futters angegeben, als Rohprotein deshalb, weil nicht alles vorhandene Protein verdaulich ist und die Verdaulichkeit auch artenabhängig unterschiedlich ist.

Das Rohprotein wiederum besteht nach neueren Erkenntnissen aus 25 verschiedenen Aminosäuren, aus denen die notwendigen Körpereiweiße wieder aufgebaut werden, aus dieser speziellen Sicht auch die Eiweiße des Bruteies. Dazu bedarf es ganz bestimmter Aminosäuren, die in pflanzlichem Eiweiß gar nicht oder in ungenügender Menge vorhanden sind, im Körper der Vögel selbst auch nicht gebildet und nur über tierisches Eiweiß zugeführt werden können.

Sollen Mischfuttermittel als Grundfutter verwendet werden, müssen wir der Tatsache Rechnung tragen, dass zwar mit dem an sich hochwertigen Sojaextrationsschrot, der ja die Grundlage für die Eiweißanteile von Mischfuttermitteln darstellt, die Aufzucht und die Fütterung während der Zuchtruhe auch bei den Wachteln gut bestritten werden kann. Für die Erzielung hochwertiger Bruteier sind aber eben auch Aminosäuren erforderlich, die nur insgesamt oder in der benötigten Menge im tierischen Eiweiß zu finden sind. Wichtig ist deshalb hier eine kurzzeitige Anreicherung des Futters mit tierischem Eiweiß, um die Eiablage (bei allen Wachtelarten außer den Legewachteln) einzuleiten und weiterhin, um die Bruteiqualität zu sichern. Die Japanischen Legewachteln beginnen als Ergebnis von 100 Jahren Züchtung auch ohne gezielt höhere Eiweißversorgung zu legen. Sie ist zu Beginn der Legetätigkeit eher schädlich. Bezüglich der Erreichung der Bruteiqualität gehen sie aber konform mit den anderen Wachtelarten. Geeignete Lieferanten tierischen Eiweißes für die Wachtelfütterung sind im nächsten Absatz zu finden.

  Die Fütterung der Alttiere

Grundlage einer richtigen Fütterung der Alttiere ist ein gutes Legemehl. Dieses wird in der Regel für intensiv gehaltene Legehennen produziert und genügt von der Vitaminversorgung her auch intensiv gehaltenen Legewachteln. Für hohe Legeleistungen bei Wachteln muss es mit zusätzlicher gesonderter Bereitstellung von zerkleinertem Muschelkalk, für Zuchttiere besser mit Mineralstoffgemisch für Geflügel, ergänzt werden. Der Rohproteingehalt von 17 bis 18 % kann bei erwünschter sehr hoher Legeleistung auf etwa 20 % erhöht werden. Das kann in größeren Beständen mit teilweisem Einsatz eines höherwertigen Mischfutters (es gibt Mischfutter mit Garnelenanteil), in kleineren Beständen auch mit einer geringen Eiweißzufütterung aus anderen Quellen, z.B. Magerquark, Eifutter, Joghurt, getrocknete Garnelen, Insekten und ähnlichen proteinhaltigen Stoffen erfolgen. Getrocknete Garnelen werden oft durch den Futterladen Gera angeboten (Tel. 036577 32114). Auch die Zufütterung jungen Grünfutters ist der Vitamine wegen vorteilhaft. Zuviel Grünfutter senkt aber durch die geringe Nährstoffkonzentration ebenso die Legeleistung wie die Zufütterung aller proteinarmer Körnerfutterarten. Letztere sollten völlig gemieden werden. Vor der Zufütterung von Katzen- und Hundefutters wird gewarnt. Trotz hohen Rohproteingehaltes von bis zu 30 % beträgt der Anteil tierischer Produkte meist nur mindestens drei Prozent, die zum Teil durch starke Erhitzung beim Produktionsprozess als aufnehmbares Eiweiß Vögeln nicht mehr zur Verfügung stehen sollen..

Manche Futtermittelhändler bieten ein hochwertiges Ergänzungsfutter mit 20 bis 21 % Rohprotein und in der Regel viel Kalzium (5 %). Es ist für Legehennen mit teilweiser Körnerzufütterung konzipiert (deshalb auch der höhere RP- und Kalziumgehalt). Es ist als Alleinfutter für Legewachteln, eventuell aber auch als Gemisch mit normalem Legefutter (17 % RP) gut einsetzbar. Dem Mineralstoffgemisch zugesetzt oder extra kann Grit geboten werden. Den brauchen die Wachteln zur Zerkleinerung der Futterkörnchen im Magen. Werden nur Pellets oder mehlförmige Mischfutter gefüttert, ist das nicht unbedingt nötig.

Auch das meist als Fasanen- und Wachtelfutter angebotene Mischfutter mit 20 % Rohprotein ist ein sehr geeignetes Grundfutter. Es hat aber meist weniger Kalzium als Legemehl. Bei hoher Legeleistung gewinnt hier die Zufütterung von Futterkalk an Bedeutung.

Die Fütterung der Fleischwachteln erfolgt ebenso wie die der Legewachteln. Manche Stämme haben aber einen etwas höheren Bedarf an Eiweiß (1 bis 2 % mehr Rohprotein im Futter). Bekommen sie das nicht, lässt die Legeleistung nach und sie neigen zur Verfettung. Das muss aber mit viel Gefühl behandelt werden. Deshalb soll davor gewarnt werden, als Anfänger in der Wachtelhaltung mit Fleischwachteln zu beginnen. Die Legewachteln sind sicher pflegeleichter und eignen sich vorzüglich zum Sammeln von Erfahrungen in der Wachtelhaltung überhaupt.

Ist das Eiweißangebot (bei allen Japanischen Wachteln) zu hoch, zeigt sich das über Durchfall mit all seinen Problemen an und die Hennen beginnen, erst zu große, danach Doppeleier zu legen, dann hören sie ganz auf. Bekommen die Japanwachteln zu wenig Eiweiß, werden erst die Eier kleiner, danach lässt die Legeleistung nach.

Die bereits zitierten Leistungsangaben von 100 bis über 300 Eier pro Jahr und Henne finden folgende Erklärung: Beide Angaben sind nicht falsch. Eine intensiv gehaltene Wachtelherde legt bei richtiger Fütterung und einer Legeleistung von anfangs über 80 % in der Herde abfallend auf 60 % nach einem Jahr etwa 260 Eier/Henne. Tauscht man die Hennen nach 7 bis 8 Monaten Legedauer aus, wie das in gewerblichen Betrieben vielfach erfolgt, können pro Hennenplatz durchschnittlich mehr als 300 Eier/Jahr produziert werden. Einschränkend muss hier gesagt werden, dass diese Leistung vielfach auch bei optimaler Haltung nicht erreicht wird. Dass hier die Einkreuzung leichterer Mastwachteln die Ursache ist, kann nur vermutet werden. Es ist deshalb sinnvoll, sich nach einer anderen Linie umzusehen, wenn die Legeleistung im Alter von 8 Wochen 80 % nicht erreicht. Gute Stämme legen anfangs um die 90 %.

Voraussetzung dafür ist neben der vollwertigen Fütterung ein Lichtregime von bis zu 16 Stunden/Tag mit geringer Lichtstärke. Für kleinere Räume reicht eine 8-W-Sparlampe aus. Neuerdings kommen natürlich LED-Lampen zum Einsatz. Nur bei dieser Tageslänge sind die Wachteln in der Lage, die zur Nutzung ihrer angezüchteten enormen Legeleistung erforderliche Nährstoffmenge aufzunehmen. Diese muss aber eben dann auch in der erwähnten hohen Nährstoffkonzentration angeboten werden. -  Auslösend für die Entwicklung von Eiern sind aber Hormone, deren Bildung im Gehirn dann im Eierstock dazu führen, dass die Entwicklung von Eiern in Gang gebracht wird. Als Gegenstück dazu wird im Herbst ohne zusätzliche Beleuchtung mit Einsetzung längerer Dunkelheit die Mauser ausgelöst.

Die Stalltemperatur spielt nach meinen Erfahrungen dagegen eine untergeordnete Rolle. Die jetzt vorhandenen Schläge sind relativ temperaturunempfindlich. Ich lasse in kalten Perioden die Temperatur nicht unter 8 °C Stalltemperatur absinken. Der Hauptgrund für diese Mindesttemperatur ist die sichere Erhaltung der Qualität der Eier als Bruteier. Diese sollten nicht längere Zeit bei Temperaturen unter 5 °C gelagert werden. Unangenehmer für die Tiere sind eher ausgesprochene Hitzeperioden oder auch eine relative Luftfeuchtigkeit von über 80 %.

Die in Volieren oder anderen Stallungen ohne zusätzliche Beleuchtung vorwiegend mit Körnerfütterung versorgten Legewachteln werden mit zunehmendem Tageslicht von März bis August ohne besondere Fütterung etwa 100 Eier legen und sich davon in der folgenden Mauser erholen. Dieses natürliche Legeverhalten wird von der Tageslänge gesteuert. In drei Lebensjahren können sie dann, in der Jahresleistung etwas nachlassend, ebenfalls diese etwa 260 Eier legen wie die intensiv gehaltene Wachtel in einem Jahr.

Die Wasserversorgung kann über Nippel erfolgen, besonders gut über an Nippel anschließbare Rundschalentränken. Ebenso bewährt haben sich für größere Wachtelgruppen auch die ebenfalls über Niederdruck zu betreibenden 6 cm breiten Tränkebecken für Nager, die die Jungwachteln bereits ab der dritten Woche gut annehmen.

Der Futterverbrauch beträgt bei sehr hoher Legeleistung der Legewachteln über 40 g/Tag, bei Fleischwachteln höher, bei der Leichten Linie etwa bei 30 g/Tag. Diese Angaben beziehen sich auf alle Zuchttiere, also einschließlich der Hähne. Auch wenn richtig gefütterte Fleischwachteln eine ausgezeichnete Legeleistung bringen, ist die Eierproduktion mit Fleischwachteln entweder ein kostspieliges Hobby oder eine wenig rentable Eierproduktion. Fleischwachteln haben ihre Daseinsberechtigung von dieser Seite aus gesehen nur als Bruteierproduzenten oder als ansehnlicher Braten. Über die Untersuchungen des Futterverbrauch von Legewachteln im Vergleich zu Fleischwachteln ist auch bei Futterverbrauch nachzulesen.

 

 

Die Verwertung gemästeter und überzähliger Wachteln  

Zur Schlachtung werden die größeren Schläge mit sechs bis acht Wochen gebracht, da danach der Zuwachs sehr nachlässt und eine schlechtere Futterverwertung die Folge ist. In der Hobbyhaltung werden vorwiegend die Hähne, auch von den leichteren Rassen, in diesem Alter verzehrt. Aber auch das Mästen dieser Tiere noch zwei Wochen länger kann empfohlen werden. Allerdings kommt sehr schnell der Zeitpunkt, zu dem sich die Wachtelhähne bekämpfen. Dann muss schnell geschlachtet werden.

Die Wachteln können gerupft werden, wenn man eine knusprig gebratene Haut bevorzugt. Sie können aber auch ähnlich wie Kaninchen abgezogen und im Speckmantel gebraten werden. Dem leicht nach Wild schmeckenden sehr zarten Wachtelfleisch gibt eine delikate Füllung, die es in zahllosen Varianten gibt, den richtigen würzigen Geschmack. Auch Kurzgebratenes aus Wachtelbrust ist eine Delikatesse.

Wachteln können auch nach der ersten Legeperiode noch als Bratwachtel gegessen werden, sie sind dann immer noch zarter als manch anderer Braten.

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