Die Japanischen
Legewachteln werden in drei verschiedene Größengruppen geteilt:
1. die Leichte Legelinie, 2. die Mast- und Legewachtel und 3. die
Fleisch- oder Mastwachtel. Sie unterscheiden sich nur im Gewicht und in
unterschiedlichen Zuchtzielen. Farbvererbung und Geschlechtsunterschiede
sind bei allen drei Rassen die gleichen.
Folgende Farbschläge sind in Deutschland
vorwiegend verbreitet:
1. Wildfarbige
Diese stellen den
überwiegenden Anteil unserer Japanwachteln. Die gesprenkelte Brust der Henne
steht der fast einfarbigen Brustfärbung des Hahnes gegenüber. Die
Braunfärbung der Hahnenbrust ist gelegentlich unvollkommen. Dadurch
entstehen besonders beim Laien Unsicherheiten. In der Zucht ist deshalb auf
gut gefärbte Hahnenbrüste zu achten. Die Geschlechtsunterschiede an der
Brustfärbung sind bereits in der 3. Lebenswoche gut erkennbar.
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Wildfarbiger Hahn |
Wildfarbige Henne |
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Wildfarbiger Hahn
(Mast) |
Wildfarbige Henne
(Mast) |
2. Goldsprenkel
Nur durch ein verändertes Erbmerkmal sind
ursprünglich die Goldsprenkel entstanden. Es gibt sie in zwei Stufen: Die
Goldsprenkel mit einem Goldfaktor und die Goldenen mit zwei
Goldfaktoren. Letztere sind heller und die Sprenkelung kann sehr verwaschen
sein. Die Hähne haben braunere Köpfe. Durch Einkreuzung besonders der
Sperber ist die ursprünglich einheitliche Färbung besonders der Goldsprenkel
stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Es entstehen Zeichnungen, die
weder als Sperber noch als Sprenkelung gewertet werden können. Möchte man
einheitliche gefärbte Goldsprenkel erreichen, sollte man nur Goldsprenkel
mit Wildfarbig paaren. So entstehen je zur Hälfte die Ausgangsfarben.
Die Geschlechtserkennung läuft ebenso wie bei den
Wildfarbigen. Vielfach sind die ersten Hähnchen mit ihrer goldenen Brust
bereits mit 15 Tagen gut erkennbar. Auf den Bildern ist das gut erkennbar.
Im Prinzip sind auch alle goldenen Kreuzungen so erkennbar.
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Goldsprenkel-Hahn (Mast) |
Goldsprenkel-Henne Mast) |
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Goldene Henne, auch so kann eine Henne aussehen,
ist aber nicht typisch. |
Goldene Henne mit geringer Sprenkelung |
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Hahn der Leichten Legewachtel |
Vorzüglich gezeichnete Goldsprenkelhenne |
3. Rotkopf (Sperber)
Sperber sind unter dem Namen Rotkopf in den USA bereits 1979
beschrieben und gezüchtet worden. Bei uns sind erst seit kurzer Zeit
vorhanden. Sie gehören zu den Farbschlägen, die bereits in der 3. Woche an
der Brustfärbung gut erkennbar sind. Der Hahn hat einen rotbraunen Kopf und
eine helle Brustfärbung, die Henne ist zunehmend dunkel gesperbert am ganzen
Körper. Die Sperberung ist sehr viel gröber als die Sprenkelung der
Goldsprenkel.
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Rotkopf-Hahn |
Rotkopf-Henne |
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Rotkopf
Paar |
Rotkopf
Hennen |
4. Silberne und Zimter
Die Silbernen kommen ebenfalls in unzähligen
Varianten vor. Sicher hängt das damit zusammen, dass verschiedene die
Wildfarbe aufhellenden Gene am Werk sind. Da sie noch mehr als bei den
Goldsprenkeln vermischt sind, ist es extrem schwierig, sie zuzuordnen und
auch das Geschlecht optisch festzustellen. Großzügig und in Ermangelung
besseren Wissens werden sie alle als Silberne bezeichnet. Bei so genannten
Silberwildfarbigen ist die Erkennung ebenso wie bei den Wildfarbigen.
Vereinzelt sehen sie fast weiß aus mit dunklem Schnabel.
Diese fast Weißen mit dunklem Schnabel können reinerbige mit dem Faktor Dil
(dilate = verdünnt) sein. Es ist mit einem Letalfaktor verbunden und
damit im Normalfall nicht lebensfähig. Einzelne Wachteln schaffen es doch,
sind meist Hähne und waren bei mir immer unfruchtbar. - Auf dem
rechten Bild ist eine Henne zu sehen, die mehr ins Bräunliche zeigt. Auch
sie wird als Silberne angeboten. Die Erkennung als Hennen an der
Brustsprenkelung haben sie erhalten. Silberne
in der Qualität der silbernen Zwergwachteln soll es geben. - Das alles
schließt aber nicht aus, dass es Silberne in Reinzucht gibt und deren
Geschlecht auch gut erkennbar ist. Leider sind mir solche im Moment nicht zugänglich.
Sollte jemand brauchbare Bilder von Silbernen, auch keine typischen
Farbbilder, bitte ich um Kontaktaufnahme.
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Silber-Wildfarbiger Hahn |
Hell-Silberner Hahn |
Die Zimter sind noch nicht sehr
verbreitet und den Silbernen ähnlich, es
ist ebenfalls eine Aufhellung oder Verdünnung, aber durch einen anderen Erbfaktor. Hier zwei Hennen
der verbreitetsten Farbschläge.
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Gold-Zimt Henne |
Wild-Zimt Henne |
5. Gelbe
Die gelben Legewachteln sind eng verwandt mit den
Goldsprenkeln, deshalb kann man sie mit diesen auch zwecks Blutauffrischung
verpaaren. Die Zeichnung der Goldsprenkel ist weitgehend nicht mehr
vorhanden und es können reingelbe Wachteln entstehen, allerdings von der
Zeichnung her mit allen möglichen Übergängen. Deshalb ist zum Teil das
Merkmal der helleren Brust der Hähne immer weniger vorhanden und man muss
schon ein Auge dafür haben, um einen Hahn so zu erkennen. Sicherheitshalber
ist deshalb immer ein Kloakentest notwendig. Zwischen sehr hellen Gelben und
sehr farbkräftigen gibt es alle Übergänge. Die Bilder dokumentieren das. Die Reinzucht ist aufwendig,
deshalb befassen sich sehr wenig damit, sie werden aber gern gekauft.
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eine intensiv gefärbte Gelbe |
Gelbe |
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Gelbe Junghähne |
Gelbe |
6. Weiße und Schecken
Bei den rein Weißen fehlt jede Farbausbildung in den Federn.
Die meisten Weißen sind aber so genannte Hellschecken. Sie haben vereinzelt
oder auch mehr farbige Flecken im Gefieder. Diese Schecken wurden
auch mit immer mehr Farbflecken gezüchtet, mit dem Ergebnis, dass es sehr
verschiedene Scheckvarianten gibt. Da fast immer die Brust weiß ist, können
die Geschlechter an der Brustfärbung nicht erkannt werden. Hier hilft nur
der Kloakentest. Sie kommen auch in allen Farben vor. Ich setze mal einige
Bilder ein, zur Geschlechtserkennung können sie alle nicht beitragen, da
sowohl der Weißfaktor wie der beliebte Dunkelfaktor keine unterschiedliche
Brustfärbung zulassen..
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Dunkle Latzschecken |
Hellschecken |
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Dunkle mit Brustfleck |
"Goldschecken" |
7. Tenebrosus oder Dunkle
Tenebrosus wurde eine dunkle Farbmutante ursprünglich
genannt, die Bezeichnung angelehnt an die des dunklen Jagdfasans. In den
letzten Jahren sind eine Reihe ähnlicher Farbschläge (z.B. Braune) gezüchtet worden. Am
bekanntesten sind Braune und Dunkelschecken. Bei allen ist das Geschlecht
optisch nicht erkennbar. Nur der erfahrene Züchter hat da eine Chance wird
aber trotzdem immer den Kloakentest zusätzlich anwenden.
Sie werden jetzt oft Dunkle genannt, da sich der
Begriff bei den Zwergwachteln für die Dunkelbraunen ohne Maske auch
eingebürgert hat.
In der Vergrößerung zeigen die beiden linken
Bilder reinerbige Tenebrosus, während auf dem rechten Bild und oben bei der
"Dunklen mir Brustfleck" deutlich die helleren Federkiele zu sehen sind. diese deuten
darauf hin, dass die Wachteln spalterbig in Wildfarbig sind.
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Tenebrosus reinerbig |
Tenebrosus spalterbig |
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Tenebrosus reinerbig |
Bild fehlt noch |
Die Gruppe der Fee-Wachteln finden Sie unter
Fee Zum Abschluss:
Die Lage in der Japanwachtelzucht lässt sich zur Zeit
folgendermaßen einschätzen:
1. Die Körpermasse: Die
Züchtung in Frankreich in der gewerblichen Zucht geht zu immer größeren
Wachteln hin. So sind Mastwachteln um 500 g Lebendgewicht durchaus zu
finden, natürlich mit allen körperlichen Gebrechen, die eine solch
überzüchtete Wachtel haben muss. Ähnliche Beispiele sind ja aus der
Masthuhnzucht (bis über 7 kg) und Mastputenzucht (über 20 kg) bereits länger
bekannt.
Da in der Hobbyhaltung aber vorwiegend der Eier wegen
Legewachteln gehalten werden, sind diese überschweren Tiere um 350 g in der
Legewachtelhaltung ohne Sinn. Diese größeren Wachteln sind zänkischer, haben
einen hohen Futterbedarf und dadurch natürlich ein höheres Aufkommen an
Exkrementen. Die Eigröße wächst dagegen nicht mit. Das sind die Gründe,
warum für die Hobbyhaltung geeignetere Leichte Legewachtel in die Volieren
und Gehege einzieht.
2. Die Farbschläge: Etwa
seit 1960 haben sich weltweit die oben angeführten Farbschläge entwickelt.
Wie bei aller Massenhaltung entstehen auf natürliche Weise Farbmutanten
relativ schnell.
Anfänglich nur Einzeltiere, werden diese aber behütet und weiter gezüchtet
und vermehrt. So sind bis vor wenigen Jahren vornehmlich die oben
angeführten Farbschläge gezüchtet worden. Es gibt aber eine Reihe von
Farbmutanten, die sich nicht durchgesetzt haben. Mit dem Einzug der Legewachtel in
die Hobbyhaltung änderte sich einiges grundlegend. Auf den aufblühenden
Kleintiermärkten wurden bevorzugt Wachteln gekauft, die eine besondere,
möglichst auffällige Färbung haben. Das hatte zwei Gründe: So ist der
Geschmack der Menschen, man konnte jeder einzelnen Wachtel einen Namen geben
und sie dazu noch optisch erkennen. - Die Wachteln produzierenden Betriebe
gingen darauf ein und kreuzten alle Farbschläge mit allen Farbschlägen.
Daraus entstand eine Farbengemisch, das nur schwer zuzuordnen ist und das
die Probleme bei der Geschlechtererkennung vergrößert. - Das ist aber nicht
nur in der Wachtelzucht so, sondern bei vielen Vogelarten beherrschen die
Farbmutanten die Zucht und es gibt nur noch wenige reinerbige wildfarbige Tiere
dieser Arten. Da haben wir bei den Japanwachteln jetzt nur nachgezogen.
Es bleibt den wahren Züchtern unter den
Wachtelliebhabern überlassen, sowohl die Wildfarbigen wie auch die
Primärmutanten möglichst rein weiter zu züchten, damit sie erhalten bleiben.
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Glücklicherweise gibt es eine Reihe solcher Fanatiker.
Der Kloakentest zur Geschlechtsbestimmung
Immer, wenn man ganz sicher gehen will, oder
wenn der Farbschlag eine optische Erkennung des Geschlechts nicht
zulässt, ist ein sicheres Hilfsmittel der Kloakentext. Er ist aber nur bei
den Japanwachteln anwendbar.
Die Wachtel wird mit
beiden Händen auf dem Rücken liegend gefasst. Bei einem leichten Ziehen
mit beiden Daumen erscheint die normale, große, breit gezogene Kloake
der Hennen. Bei den Hähnen ist oberhalb der Kloake eine etwa nussgroße
Ausstülpung zu finden, aus der bei leichtem Druck weißlicher Schaum
austritt. Erst bei Eintritt der Geschlechtsreife ist dies zu sehen. Bei
Nachzüglern in der Entwicklung kann das durchaus erst in der achten
Lebenswoche oder später der Fall sein. Deshalb gibt es bei den
betroffenen Farbschlägen manchmal Überraschungen.
Dieses Schaumsekret ist aber nicht das
Sperma. Es wird aber teilweise mit diesem vermischt und dient dem
kurzzeitigem Verschluss der Kloake der Henne. Ob damit die erfolgreiche
Befruchtung mit einem anderen Hahn erschwert werden soll, wissen die
Götter.
Eine weitere Möglichkeit, die Wachtel zu halten,
wird auf dem unten stehendem Bild gezeigt:
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Kloakentest: links die Henne, rechts der
Hahn (Foto: Gasparin). |
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